18. Tag – siebzehnter Mai
Bad Hersfeld, das sind für mich zuallererst die Bad Hersfelder Festspiele. Leider bin ich 2 Wochen zu früh um mir Aufführungen ansehen zu können. Sehr Schade. Da bleibt mir nicht viel mehr als das Schwelgen in Erinnerungen. Meine Frau Annette Hänning ist im Stück „Mit Herz und Hand“ die Vorlage für meine Jugendliebe Anna. Mit einem Superabitur zur Schneiderlehre, dann Meisterin, Arbeiten fürs Staatstheater. Entwurf und Nähen aller Kostüme für eine Kinderoper. Für Figurentheaterspieler hat sie Ausstattungsarbeiten ausgeführt, was sie letztendlich selbst zum Figurentheater gebracht hat.
Heute habe ich unterwegs einen alten Handwerksmeister getroffen, der gerade auf einem Spaziergang mit Kindern und Enkeln unterwegs war. Folgendes Gespräch möchte ich gerne wiedergeben:
„Sind Sie auf der Walz?“
„Nein, ich spiele Theater für Jugendliche um Ihnen das Handwerk näher zu bringen“
„Und fangen Sie Ihren Spruch mit – Gott segne unser ehrenhaftes Handwerk – an ?“
„Nein“
„Dann sind sie auch nicht auf der Walz“
„Das hat er doch gesagt, Opa“
„Aber ich ende meinen Richtspruch mit den Worten – der letzte Schluck gebührt der Ehre, des Handwerks dem ich angehöre“
„Na dann ist ja alles gut“
Dann ist ja alles gut. Er hat mir gefallen, der alte Handwerksmeister, der auf sein Leben und sein Handwerk mit Stolz zurückblickt und dem Gottes Segen dabei immer wichtig war.
In Bad Hersfeld begegnen uns auch wieder die Deutsche Märchenstraße und die Brüder Grimm. Im „Wortreich“ einem Museum mit und über die deutsche Sprache sowie davor mit einer wunderbaren Bronzefigur „7 auf einen Streich“ der Künstlerin Erika Maria Wiegand. Von Ihr geschaffen, steht in Hofgeismar die Figur „Hans im Glück“. Mein Pendant sozusagen.
Text rb
Foto rb