23. Tag – zweiundzwanzigster Mai
Edersee. Zumindest fast. Kerrin hat aus dem halben Dutzend Campingplätzen ihren Favoriten ausgewählt. Die Adresse spricht für sich: „Zum Träumen 1 A“.
Am Empfang blicke ich in mitleidvolle Gesichter: „Über Pfingsten? Ohne Voranmeldung? Ab morgen ist hier alles voll“. Ich bleibe optimistisch und erzähle dass ich als Hans im Glück von Natur aus ein besonders vertrauensvolles Verhältnis zum Glück habe. Und tatsächlich, etwas abseits bei den Dauercampern ist gerade heute ein Plätzchen frei geworden. Doch wieder lohnt sich ein Nachfragen. Mit der Bereitschaft, den Stellplatz zu wechseln, ziehen wir das ganz große Los: Zwei Nächte direkt an einem kleinen See. Das Glück fährt mit, kein Zweifel.
„Sprechen Sie auch mit dem Universum?“ fragt er mich zu meinem Erstaunen.
„Ja, und ich nehme seine Angebote auch gerne an.“
Wir kommen ins Gespräch und sind uns einig. Man muss seine Wünsche ans Universum sehr konkret äußern, dankbar sein und dann klappt das.
Er bucht mich spontan für eine Aufführung von „Hans im Glück“ auf seinem Platz. Für Sonntagabend. Er wird mit seiner Gitarre im Lagerfeuerschein als Vorgruppe spielen, dann erzähle ich vom Hans im Glück. Sonntag ist mein Geburtstag. Der Besitzer des Platzes ist begeistert: „Da machen wir Dir ein schönes Geburtstagsfest mit 200 Gästen!“
Gerade hat er angerufen. Wenn wir morgen auf einen anderen Stellplatz umziehen müssen, können wir auf die Halbinsel. Da hat gerade jemand abgesagt. Auch so ein Traumplatz am Wasser. Man muss es sich nur wünschen…
Hierzu ein Filmtipp: Into the wild. Hier geht es wirklich in die Wildnis. Der Regisseur Sean Penn hat sich einer wahren Begebenheit angenommen und die Geschichte eines jungen Mannes verfilmt. Er sehnt sich nach einem Leben in absoluter Freiheit. Und sucht sie, kompromisslos. Mit einem dramatischen Ende.
rb, kh