Von einem ganz besonderen Tag

25. Tag – vierundzwanzigster Mai

Geburtstag. Mein Geburtstag. Ich bin mit Annette und meinen Kindern verabredet. „Hast Du Dich verändert?“ hatte mich Paulina am Telefon gefragt. „Nein und Du?“. „Ich habe eine neue Brille und neue Schuhe“ war die Antwort meiner siebenjährigen Tochter.

Wir gehen mal richtig gut essen. Und die folgende Geschichte widme ich allen Restaurantbesitzern Deutschlands. (bitte, ohne sie in einen Topf zu werfen). Ich war früher öfter in Frankreich unterwegs und habe ich der Regel Folgendes erlebt. Bevor die Erwachsenen überhaupt bestellen können, nimmt der Kellner die Kinder wahr und Kontakt mit ihnen auf, fragt, was sie trinken wollen, stellt ihnen etwas Baguette zum Knabbern hin. So, und jetzt kann ich Ruhe bestellt werden. Die Kinder bekommen Ihr essen zuerst, und während die Kleinen zufrieden und satt auch schon mal nach draußen flitzen, essen die Erwachsenen voller Wonne.

Auch heute bestellen meine Kinder die einfachen Kindergerichte. Nudeln mit Soße und Chicken Nuggets. Das Kinderessen kommt dann als allerletztes auf den Tisch. „Wann kommt endlich das essen“, ist der Satz des Tages. Das Essen ist lecker. Kinder – und familienfreundlich geht aber anders.

Nach dem Essen fahren wir auf dem Edersee Tretboot. Habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr gemacht. Unser Boot ist ein VW New Beatle. Anna darf lenken und erhält von mir sofort Ihr Kapitänspatent . Es gibt am Edersee auch einen ganz wunderbaren Klettergarten und viele Spiele für alle Sinne. Ein schöner Nachmittag mit meinen Lieben. Der Abschied fällt mir schwer.

Kerrin und ich kommen spät an auf unserem Platz „Zum Träumen 1 A“ und müssen uns mit dem Bühnenaufbau für meinen Auftritt „Mit Hans im Glück“ sputen.

Großes Lagerfeuer, ca. 30 Kinder direkt vor der Bühne im Schnitt 5 Jahre oder jünger. Dazu 100 Leute an Tischen und Bänken und ums Lagerfeuer. Mikroport ist angesagt und Improvisation. Es klappt ganz gut. Die Kinder sind gebannt. Ich nehme ziemlich viel Text heraus, den ich für größere Kinder und Erwachsene angebracht halte, und merke an den Kommentaren, dass ich den Kindern mehr zutrauen hätte können. Sie krakeln nach dem Stück stolz Ihre Namen ins Wanderbuch.

Stolz verewigen sich die jüngsten Zuschauer im Wanderbuch

Stolz verewigen sich die jüngsten Zuschauer im Wanderbuch

Am riesigen Lagerfeuer wird bis Mitternacht gesungen. Ernst Rudolf, der Mann, der wie ich mit dem Universum spricht, singt und spielt auf seiner Gitarre die alten Songs. Jeder hat ein extra hierfür gedrucktes Liederbuch in der Hand und singt mit. Großartig. Ich wünsche mir zum Geburtstag „The Rose“ ein sehr berührendes Lied. Ich bekomme es und viele, viele Gratulationen.

Ernst Rudolf begeistert mit Liedern und Gitarre

Ernst Rudolf begeistert mit Liedern und Gitarre

Theater_Blog

Auftritt am Lagerfeuer – „Zum Träumen 1A“

Die Stimmung und das Miteinander hier auf diesem Campingplatz ist besonders. Hier gibt es nicht nur räumliche Weite. Etwas von einer alten Zeit liegt heute in der Luft. Einer Zeit, in der alle mehr miteinander zu tun hatten. Viele Lagerfeuer brennen. Ernst Rudolf spielt jeden Mittwoch zum Mitsingen. Und auch unsere Campinggruppen auf der Halbinsel spiegeln das wieder. Sie sind zum Teil mit Kind und Kegel da, kochen zusammen und essen an riesigen Tischen. Abspülen ist oft Männersache und wird durchorganisiert. „So kann man doch nicht arbeiten“ höre ich als Kommentar in einer noch nicht perfekt eingespielten Männerabspülrunde.

Mitternacht. Oropax rein und gute Nacht.

Idylle am See

Idylle am See


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