Von einem Museum in das ich perfekt hineinpasse

20. Tag – neunzehnter Mai

Ein ganz wunderbarer Auftritt in der Friedrich-Ebert-Schule in Gießen. Schule und Kreishandwerkerschaft arbeiten schon lange erfolgreich zusammen und das merkt man. Hier passt alles. Wir fühlen uns sehr gut aufgehoben und spielen in der Turnhalle vor ca. 110 aufgeweckten und konzentrierten Schülern aus unterschiedlichen Schulzweigen. Schöne Einträge ins Wanderbuch. Einfach nur wunderbar.

Am Nachmittag besuchen wir das Holz- und Technikmuseum in Wettenberg. Das Herzstück des Museums ist ein Sägegatter von 1949 mit angegliederter Zimmerei- und Schreinerwerkstatt. Hier kann man vom gefällten Baum bis zur gezimmerten Holzkonstruktion und den Arbeitsschritten in einer Schreinerei alles rund ums Holz erfahren.

An meinem früheren Standort bei Würzburg hatte mein Nachbar genau so ein Sägegatter, vielleicht war es sogar noch älter. Ich habe dort oft Holz einschneiden lassen und mitgeholfen. Den intensiven Geruch des frisch gesägten Holzes, den vergisst man nicht. Mit vielen der Maschinen und Handwerkzeugen, die im Museum ausgestellt werden habe ich gearbeitet oder arbeite immer noch damit. Schon komisch, das jetzt im Museum zu sehen.

Einst Sägewerk, heute Holz- und Technikmuseum Wettenberg

Einst Sägewerk, heute Holz- und Technikmuseum Wettenberg

Ich pack mal mit an, Herr Kollege!

Ich pack mal mit an, Herr Kollege!

Genau so ein Sägegatter war bei meinem Nachbarn in Betrieb!

Genau so ein Sägegatter war bei meinem Nachbarn in Betrieb!

Bei meinen Aufführungen frage ich die Jugendlichen immer: „Wisst Ihr, was ein Zimmermann macht?“ Meistens weiß es niemand. Die häufigste Antwort ist: „Er richtet Zimmer her.“ Dass wir Zimmerleute oft mit Schreinern verwechselt werden, daran habe ich mich gewöhnt. Dass ich in voller Arbeitskluft aber regelmäßig in einen Topf mit Zimmermädchen gesteckt werde, überrascht mich dann doch sehr. Vorsichtshalber entschuldige ich mich für den Begriff Zimmermädchen. Den Begriff gibt es bestimmt auch nur noch im Museum der vergangenen Worte. Gibt es so ein Museum eigentlich schon?

Gut also, dass es zumindest Museen gibt, in denen Kinder und Jugendliche erfahren können, was ein Zimmermann macht. Das Museum bietet darüber hinaus noch sehr viel Wissenswertes um das Thema Holz.

2 ½ Autostunden entfernt wartet nun unser nächster Auftrittsort auf uns. Eschwege. Was uns dort wohl erwartet? Wir sind gespannt.

Und nun, gute Fahrt und gute Nacht!

Leonardo war auch schon hier!

Leonardo war auch schon hier!


Download (PDF)


One thought on “Von einem Museum in das ich perfekt hineinpasse

  1. Nur die Märchen müssen nicht ins Museum; sie verbinden Generationen, werden immer wieder lebendig durch Menschen wie Dich, lieber „Hans im Glück“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert