20. Tag – neunzehnter Mai
Ein ganz wunderbarer Auftritt in der Friedrich-Ebert-Schule in Gießen. Schule und Kreishandwerkerschaft arbeiten schon lange erfolgreich zusammen und das merkt man. Hier passt alles. Wir fühlen uns sehr gut aufgehoben und spielen in der Turnhalle vor ca. 110 aufgeweckten und konzentrierten Schülern aus unterschiedlichen Schulzweigen. Schöne Einträge ins Wanderbuch. Einfach nur wunderbar.
An meinem früheren Standort bei Würzburg hatte mein Nachbar genau so ein Sägegatter, vielleicht war es sogar noch älter. Ich habe dort oft Holz einschneiden lassen und mitgeholfen. Den intensiven Geruch des frisch gesägten Holzes, den vergisst man nicht. Mit vielen der Maschinen und Handwerkzeugen, die im Museum ausgestellt werden habe ich gearbeitet oder arbeite immer noch damit. Schon komisch, das jetzt im Museum zu sehen.
Bei meinen Aufführungen frage ich die Jugendlichen immer: „Wisst Ihr, was ein Zimmermann macht?“ Meistens weiß es niemand. Die häufigste Antwort ist: „Er richtet Zimmer her.“ Dass wir Zimmerleute oft mit Schreinern verwechselt werden, daran habe ich mich gewöhnt. Dass ich in voller Arbeitskluft aber regelmäßig in einen Topf mit Zimmermädchen gesteckt werde, überrascht mich dann doch sehr. Vorsichtshalber entschuldige ich mich für den Begriff Zimmermädchen. Den Begriff gibt es bestimmt auch nur noch im Museum der vergangenen Worte. Gibt es so ein Museum eigentlich schon?
Gut also, dass es zumindest Museen gibt, in denen Kinder und Jugendliche erfahren können, was ein Zimmermann macht. Das Museum bietet darüber hinaus noch sehr viel Wissenswertes um das Thema Holz.
2 ½ Autostunden entfernt wartet nun unser nächster Auftrittsort auf uns. Eschwege. Was uns dort wohl erwartet? Wir sind gespannt.
Und nun, gute Fahrt und gute Nacht!
Nur die Märchen müssen nicht ins Museum; sie verbinden Generationen, werden immer wieder lebendig durch Menschen wie Dich, lieber „Hans im Glück“.