Brücken bauen

7. Tag – sechster Mai

Heute steht ein Auftritt in der Wilhelm Heinrich v. Rhiel Schule in Wiesebaden –Biebrich an. Stephanie Storz–Leopold, die sehr engagierte und kompetente Stufenleiterin und Unterstützerin für die Berufsfindung dieser Gesamtschule erwartet uns schon. Fünf achte Klassen sollen in einer riesigen Turnhalle das Stück sehen. Trotz einer Verspätung unsererseits wird der Aufbau der Bühne und der Zuschauerbänke rechtzeitig fertig.

Im Gegensatz zu den beiden anwesenden Hausmeistern packen Frau Abraham, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Wiesbaden, sowie Frau Storz-Leopold kräftig mit an. Harry Mulisch hat solch ein Szenario in seinem wunderbaren Buch “Die Entdeckung des Himmels” einmal dargestellt, indem er seinem Protagonisten Onno seine Wunschvorstellung vom Leben anhand einer Szene aus Afrika beschreiben lässt: (Ich zitiere aus dem Gedächtnis) “Während die Frauen fröhliche Lieder singend, in der sengenden Hitze hochschwanger die Feldarbeit verrichten, liegen die Männer matt und stöhnend im Schatten der Hütte die wichtigen Dinge des Lebens besprechend”

Die Schüler der Wilhelm Heinrich v. Riehl Schule haben über Praktika und sonstige Kontakte schon reichlich Erfahrung mit der Berufswelt und dem Handwerk. Klasse, es macht richtig Spaß mit diesem Publikum! Die wissen schon was und haben auch was zu berichten. Im Nachgespräch darf ich gefühlte 100 Fragen über das Theater, das Zimmererer-Dasein und nach meinem Leben beantworten.

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Hans im Glück mit Stephanie Storz–Leopold, Frau Abraham und Herrn Baltz

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Sehr deutlich kommt das Thema der gefühlten unterschiedlichen Wertigkeit zwischen Lehre und Studium zur Sprache. Als studierter Architekt, der lieber Handwerker ist, kann ich da aus meinem Leben erzählen. Die Jungs und Mädels sind aufgeschlossen und interessiert. Auf die Frage: “Habt Ihr Träume?” höre ich viele Antworten. Klasse! Viele Zuschauer haben ganz schnell gewusst, was ich da in der Turnhalle baue, und gehen jetzt mutig über die Leonardo da Vinci – Brücke, die ohne Nägel und Schrauben hält. Danach wird die Brücke einmal ruck-zuck von den Jungs ab- und fachmännisch wieder aufgebaut. Einfach super!

Für mich war diese Aufführung ein ganz besonders schönes Erlebnis und gibt mir richtig Schwung für die morgigen Auftritte in Hanau und Offenbach.

Text rb
Foto kh
Redaktion kh

Bruecken

Taffe Brückenbauer von der Wilhelm Heinrich v. Rhiel Schule


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One thought on “Brücken bauen

  1. Ein beeindruckender Mensch, der Beeindruckendes zu erzählen hat und unsere Schüler damit wirklich erreicht.

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