Von afrikanischen “Königinnen”, vom Fussball und der Handwerkskammer Wiesbaden.

10. Tag – neunter Mai

Mary, eine Frau, die vor 12 Jahren aus Äthiopien nach Deutschland kam, ist gute Seele, Mama und Königin des Campingplatzes. Sie spricht vier oder fünf Sprachen, erzieht ihre 2 Kinder, versorgt die auf dem Campingplatz lebenden Asylbewerber mit Arbeit und Zuwendung, ist resolut und charmant und kann auch nach 10 Stunden Arbeit noch gewinnend lächeln.

Von ihr werde ich eingeladen, zusammen mit Asylbewerbern aus aller Welt das Fußballspiel SV Wehen-Wiesbaden gegen Arminia Bielefeld zu besuchen. Warum nicht? Im Stadion staune ich nicht schlecht, denn in einem Block sind reihenweise Tragetaschen einer Imagekampagne des Handwerks auf den Sitzen verteilt. Die Handwerkskammer Wiesbaden hat anlässlich ihres Handwerkstages 400 Karten an Ihre Mitgliedsbetriebe verlost. So lerne ich den Harald Brandes, den Hauptgeschäftsführer genauso kennen wie seinen Stellvertreter Bernhard Mundschenk und den Geschäftsführer / Leiter der Geschäftsstelle Mittelhessen, Dr. Martin Pott. Meine Kamera musste ich leider am Eingang abgeben, aber ich bekomme in 2 Tagen Fotos der Pressefotografin der Handwerkskammer. In Zimmererkluft aufgelaufen, werde ich von vielen Handwerkskollegen angesprochen. Weyen-Wiesbaden schlägt sich wacker gegen den Tabellenführer. 1 : 1

Auch auf der Rückfahrt im Bus zum Campingplatz ist das respektvolle Miteinander zu spüren. Eine heitere Atmosphäre zwischen Menschen, die bestimmt viel mitgemacht haben. Mary erklärt mir Ihre Lebensphilosophie, die denkbar einfach ist: “take life, as it is” (Nimm das Leben, wie es ist) Wir können von Afrika einiges lernen.

Mary and me

Mary and me

Träger des Handwerks

Träger des Handwerks


Auf dem Campingplatz lerne ich einen Softwareentwickler kennen, der sich nach dem Tod seiner Frau selbst einen Bundeswehr LKW zu seiner autarken Allroundwohnung umgerüstet hat. Er lebt jetzt nur noch in seinem LKW. Den Traum, diesen noch als Home-Office zu nutzen, macht sein Arbeitgeber (noch) nicht mit. Im Winter soll es mit dem wüstentauglichen Gefährt losgehen nach Südafrika.

Strom liefert die Solaranlage. 600 Liter Frischwasser sind an Board und eine Tankfüllung reicht für 2.000 km. Dann müssen allerdings 650 Liter Diesel nachgetankt werden. Gerade besucht ihn ein Freund aus der Schweiz, den er “on tour” kennengelernt hat. Dieser ist Rentner und lebt 50 Wochen im Jahr in seinem Wohnwagen. Im Winter immer im Süden Marokkos. In Zürich besucht er 2 Wochen im Jahr seine Kinder, Enkel, und seinen Sportwagen.

Truck


Download (PDF)


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert