Von Bits und Bytes und vom Mittendrin im Leben

24. Tag – dreiundzwanzigster Mai

Wir sind umgezogen. Auf dem Campingplatz zum Träume 1 A. Ungefähr 200 m vom beschaulichen Uferweg hinüber auf die Halbinsel. Traumplatz. Danke ans Universum. Jetzt sind wir mitten drin im Leben. Die Halbinsel ist größtenteils von Gruppen belagert. Hier spielt die Musik. Und zwar laut.

Ich denke natürlich gleich an die Jugend, die hier mal wieder über die Stränge schlägt. Nun gut: „Lass doch der Jugend Ihren Lauf“ habe ich noch vor wenigen Jahrzehnten überzeugt gesungen. Zudem ist der jugendliche Musikgeschmack diesmal gar nicht so weit von meinem entfernt. So what!

Die „Jugendgruppen“ stellen sich dann als im Schnitt knapp 50-jährige heraus, die zusammen mit Freunden über Pfingsten grillen, leben und feiern. Es ist das erste mal, dass auf einem Campingplatz so gar nicht auf Frühruhe, Mittagsruhe, Nachtruhe, auf geschlossene Tore und heruntergelassene Schranken geachtet wird.

Skandalös.

Blick auf unseren neuen Platz direkt am See.

Blick auf unseren neuen Platz direkt am See.

Eine Begebenheit auf einem anderen Campingplatz mit der üblich strikten Regulierung der Mittagsruhe (13.00 bis 15.00 Uhr) und der Nachtruhe (22.00 Uhr bis in diesem Falle sogar 8.00 Uhr) möchte ich nun doch zum Besten geben.

Wir mussten für einen Auftritt um 7.30 aus dem Platz fahren. Ich hatte einen Chip für die Schranke. Nur leider keinen Schlüssel fürs Tor. So standen wir innerhalb des Tores – Fahrtrichtung auswärts. Fahrtrichtung einwärts stand ein kleines Lieferfahrzeug für den Shop, das gerade hereingefahren sein musste.

„Entschuldigung, wir müssen zu einer Aufführung. Können Sie uns das Tor öffnen?“
„Das Tor ist bis 8.00 Uhr geschlossen“
„Wir können aber nicht bis acht Uhr warten. Wir müssen Theater spielen“
„Selbst wenn ich einen Schlüssel hätte, würde ich nicht öffnen. Bis 8.00 Uhr ist auf diesem Campingplatz Ruhezeit“
„Aber ich fahre doch raus. Ich fahre doch nicht mehr auf dem Platz. Das habe ich doch schon getan.“ Sage ich zugegebener weise leicht sauer und nervös.

Großer Fehler. Damit beiße ich natürlich erst recht auf Granit. Letztendlich finde ich zwei Gärtner die mit Ihrem Kleinlaster herum fahren und mir lächelnd öffnen. Wenn blicke töten könnten. Im Rückspiegel sehe ich, wie der kleine Lieferwagen mit der tödlich blickenden Dame durch den Campingplatz fährt. Es ist 7.35 Uhr.

Für Kerrin und mich ist heute Bürotag total. Wir haben in den letzten Wochen sorglos alles auf die Seite geschoben, was uns wichtig war. Jetzt blicke noch nicht mal ich durch. Eine neue Ausrichtung, neue Schwerpunkte, neue Fotos und Texte. Puh!

Wir kämpfen und durch, soweit es eben geht. Erfolgreich. Ein gutes Stück der Arbeit ist am Abend erledigt. Knochenarbeit. Und ich ziehe meinen Hut vor all den Autoren und Reportern, die aus einer Unzahl von Informationen und Wahrnehmungen eine spannende und schlüssige Geschichte zaubern.

Ziehe meinen Hut vor diesen Akademikern. Wir brauchen Euch. Unbedingt !


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