17. Tag – sechzehnter Mai
Dürfen richtige Wanderburschen eigentlich auf einem Fahrrad auf die Walz gehen? Warum denn nicht? Einen Nachteil hat das schnelle Reisen auf jeden Fall. Für viele Begegnungen am Wegesrand bin ich mit meinem E-Bike zu schnell. Dafür haben mich noch nie so viele Menschen so offensichtlich angelächelt. Ein Typ in Kluft auf einem Fahrrad, das lädt jung und alt zum Schmunzeln ein. Unterwegs bestaune ich eine ganz wunderbare Holzfigurengruppe von einem Künstler namens Kurt Makowski.
Am Campingplatz weiß der Besitzer schon über mich Bescheid: „Sie kommen zum Sprintertreffen. Platz 200 bis 270. Es sind schon 40 da.“ Mein Zugfahrzeug ist zwar ein Mercedes Sprinter, aber von einem Treffen weiß ich nichts. Das Sprintertreffen interessiert mich natürlich sofort. Also Platz 204. Die meisten Fahrzeuge sind mit sehr viel Liebe zu Wohnmobilen ausgebaut. Keines gleicht dem anderen. Hier sind wahre Meister am Werke. Gucken gerne erlaubt. Eines gefällt mir besonders gut, weil es in Perfektion mit Holzmöbeln und Holzwänden eingerichtet ist. Alles in Eigenbau.
Der Besitzer ist Anlagenbaumeister. Die Technik ist vom allerfeinsten. 700 m Kabel, ein Sicherungs- und Schaltschrank mit einer Technik, die bestimmt auch eine kleine Industrieanlage steuern könnte. Und das Holz? Wie kommt es dazu? Der Sohn baut als Hobbyschreiner gerne etwas aus Holz. Die Lust dazu und die nötigen Kenntnisse hat er an seiner Schule gelernt. Er ging auf eine Waldorfschule. Ich sehe mir die Möbel genauer an. Da könnte ich nicht mithalten, und da zieht bestimmt auch so mancher Schreiner seinen Hut. Gratulation an Vater und Sohn.